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Zweigstelle: Hauptstelle	Standorte: E 715 / Fachliteratur	Mediengruppe: Sachbücher	Signaturfarbe:	Status: Verfügbar	Frist:

Die Konfrontation mit dem Alter weckt Empfindungen, wie sie widersprüchlicher kaum sein könnten. Über Jahrhunderte hinweg galt es als Pflicht, die Eltern und Vorfahren zu ehren. Die Weisheit war ein Privileg der Alten, und ihre Meinung hatte ein besonderes Gewicht bei allen Entscheidungen. Und diese Stärke sollten die Alten in der modernen Gesellschaft wieder beleben. Stärke zeigen heißt allerdings nicht, Forderungen zu stellen, die unerfüllbar sind. Stärke besteht in der Durchsetzung von Zielen, die einer angemessenen Lebensführung dienen. Und Stärke bedeutet auch, sich in Gesellschaft und Umwelt zu behaupten. Dies ist ein schwieriger Weg, denn die einst so fest gefügten Prinzipien haben längst ihre Gültigkeit verloren, und die heutigen Senioren bekommen es sehr deutlich zu spüren. Frühpensionierung und zunehmende Arbeitslosigkeit lassen das Alter schon in den besten Jahren beginnen, und die Zeitspanne bis zum Tod dehnt sich meist jahrzehntelang aus. So entstehen neue Probleme, die den Alltag entscheidend beeinflussen.

Die Endlife-Crisis kommt auf jeden Menschen zu. Die Symptome können sehr unterschiedlich sein, aber eine Tatsache ist unbestritten. Verluste prägen die späten Lebensjahre. Die körperliche und geistige Beweglichkeit nimmt ab; die Selbständigkeit gerät in Gefahr; das Alleinsein bestimmt oft den Alltag. Aus diesem Dilemma gibt es nur einen Ausweg. Man muss sich sehr gezielt auf diesen Lebensabschnitt vorbereiten. Je früher man mit dieser Planung beginnt, desto leichter wird die Umstellung sein. Wichtig ist, nicht passiv zu bleiben, sondern Schwerpunkte zu setzen, die auch soziale Veränderungen bewirken. Die Alten haben durch ihre große Zahl mehr Gewicht, als man gemeinhin annimmt. Allerdings sollten sie sich nicht vor den politischen Karren spannen lassen.